- Mitglied vonVereenegung fir Bio-Landwirtschaft Lëtzebuerg asbl.
Francis Jacobs-Theisen
Respektvoll mit den Tieren und der Natur
Vorteile des Biolandbaus
Der Bio-Bauer ist stolz darauf, dass er eine moderne und rentable Wirtschaftsweise praktizieren kann, ohne natürliche Ressourcen auszubeuten, zu verschmutzen oder zu verschwenden. So kann er den nächsten Generationen einen nachhaltigen Tierbestand und Boden hinterlassen, wo die Tiere und die Natur respektiert werden.
Um die Bauern aus dem konventionellen Landbau, wo der Betrieb durch die Abhängigkeit von importierten Spritz- und Düngemitteln und Soja in einer Sackgasse landet, zu überzeugen, stehen seine Türen immer offen. Er selbst hat seinen Hof im Jahr 1988 auf die biologische Wirtschaftsweise umgestellt und sich der Milchviehhaltung, sowie dem Saatgetreide gewidmet.
Mir bietet die biologische Landwirtschaft die Möglichkeit, einen Beitrag zum Naturschutz zu leisten, auf Pestizide und chemische Düngemittel zu verzichten und die Tier- und Pflanzengesundheit zu fördern. Die biologische Landwirtschaft ist einfach interessanter, vielseitiger und zudem sehr motivierend.
Mit den Milchkühen im Kreislauf der Natur
Das Wohlbefinden und die Erfüllung der Bedürfnisse der Tiere wird bei dem Bauer aus Kalborn sehr groß geschrieben. Da der Bio-Hof nach dem Kreislaufprinzip „Acker-Futter-Tiere-Dung-Acker“ arbeitet, wurde die Tierzahl an die Ackerfläche des Betriebes angepasst. Damit die Kühe ihr Sozialverhalten entwickeln können und ihren Hobbies Fressen, Liegen und Milch geben nachgehen können, steht ihnen viel Platz auf dem Hof zur Verfügung. Zudem weiden die Milchkühe an rund 200 Tagen im Jahr nach dem Kurzrasenweide-Prinzip. Demzufolge bewegen sich die Tiere aktiv und der hochverdauliche Energie- und Eiweißanteil des Grases fördert ihre Verdauung sehr. Ansonsten werden die Tiere mit Heu oder Silage und wenig Kraftfutter gefüttert.
„Was ich ganz klar sagen kann ist, dass wir seit der Umstellung auf Biolandbau wesentlich gesündere Kühe haben. Die Tiere haben viel bessere Klauen als früher, eine bessere Fruchtbarkeit mit problemlosen Geburten, was auch mit deutlich weniger Kälberverlusten einhergeht.“
Problemlösung statt Symptombekämpfung
Nach diesem Prinzip bewirtschaftet der Bauer auch seine Felder. Er hat sich eine Fruchtfolge ausgedacht, welche das Wachsen von Unkraut unterdrückt. Zudem hat er seit dem Kurzrasenweide-System das Problem mit dem Ampfer lösen können – und das ganz ohne Pestizide. Außerdem kann der Hof eine hohe Biodiversität an Flora und Fauna, vor allem in der Insektenwelt aufweisen. Das kommt durch den Verzicht auf Spritzmittel, dem speziellen Ansäen von blühenden Pflanzen auf den Äckern und den Weißkleebeständen im Grünland. Auch die Schädlinge werden nicht mittels Bekämpfungsmaßnahmen vertrieben, sondern die Nützlinge werden hergelockt.
„Das ist ein komplett anderer Ansatz in der ackerbaulichen Praxis, der mir erstens gut gefällt und zweitens gute Erträge bringt.“
Francis ist Mitglied der BIOG-Genossenschaft und Anteilinhaber der BIOG-Molkerei, die seine Milch abnimmt, verarbeitet und vermarktet.